museum-digital
CTRL + Y
en
Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 682]
https://id.smb.museum/digital-asset/4528234 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Frühlingslandschaft

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Als er dieses Bild stillen Friedens malte, stand der 45jährige Daubigny auf der Höhe seiner Laufbahn. Zwei Jahre zuvor hatte er in Auvers ein Haus mit Atelier gebaut, in dem er endlich an großen Formaten arbeiten konnte. Seit 1857 bereiste er die Flüsse der Île-de-France mit seinem Hausboot ›Le Botin‹ (Das Kistchen). Um den Preis bohèmehafter Unbequemlichkeiten und komischer Episoden – die er in Federzeichnungen und Radierungen überliefert hat – gewann er, sobald er, wie im Falle der Frühlingslandschaft, vom Wasser aus das Ufer malte, den ihm besonders willkommenen reinen Horizontalblick auf die Landschaft. Über die Jahrzehnte hinweg wird sein Werk von einem stets gleich proportionierten, deutlich überstreckten Breitformat – beinahe doppelt so breit wie hoch – beherrscht. Selbst wenn die ruhigen Wasserflächen der Oise oder der Seine nicht bis an den unteren Bildrand reichen, steht so gut wie nie ein großes Vordergrundmotiv dem Blick im Wege, der sich über die ganze Breite des Bildes hinweg, stets parallel zu dessen Fläche, gleichmäßig auf den Horizont zubewegt. In demselben Maße, in dem blickfangende Einzelmotive fehlen, werden Licht und Luft – so ungreifbar und unspektakulär wie allgegenwärtig – zum eigentlichen Thema: in der Frühlingslandschaft mit der matten Bläue des Himmels, über den kleine Wolken ziehen, mit den weißen und gelben Pünktchen der Blüten vorn. Die durchsichtige, beinahe körperlose Frühlingsvegetation – ein neues Thema der Malerei, das mit dem Fortschreiten des Jahrhunderts an Bedeutung zunimmt – kommt der Neigung Daubignys entgegen, die großen Formen verschwimmen zu lassen. Die vorsatzlos improvisierende Maltechnik, zu der er sich bekannte, setzt den wechselnden Stofflichkeiten folgend breite oder winzige Flecken, leichte Parallelstriche oder ruhige Farbflächen ein. Staffagefiguren sind bei Daubigny selten oder sehr klein. Das Liebespaar auf unserem Bild, präsenter zwar als seine Figuren sonst, aber vom Betrachter abgekehrt, bleibt ein lyrischer Beiklang. | Claude Keisch

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

Höhe x Breite: 133 x 240 cm; Rahmenmaß: 170 x 280 x 10 cm

Links / Documents

Nationalgalerie

Object from: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.