Fünf Jahre nach der Entstehung des Gemäldes »Zwei Mönche im Park von Terni« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 468/5) gab Blechen die gleiche Ansicht in einem größeren Format wieder und ersetzte die beiden Mönche durch badende Mädchen. Nicht mythologisch verklärte weibliche Akte stellte der Künstler dar, sondern zeitgenössische Italienerinnen. Die beiden jungen Frauen haben sich ihrer Kleidung entledigt und sind im Begriff, ins Wasser zu steigen. Ihre Blicke richten sich zum Betrachter, so als fühlten sie sich gestört. Mit dieser aufreizenden Szene wurde Blechens Komposition eine seiner erfolgreichsten. Noch im Entstehungsjahr erwarb der Verein der Kunstfreunde im preußischen Staat das Werk für 300 Taler. Das Motiv fand so großes Interesse, daß Blechen, und vielleicht auch andere Künstler, mehrere formatgleiche Wiederholungen (Städel Museum, Frankfurt am Main; Niedersächsisches Landesmuseum Hannover; Museum Georg Schäfer, Schweinfurt) sowie einige kleinere Versionen schufen (Staatsgalerie Stuttgart; Museum Kunstpalast, Düsseldorf; Privatbesitz). Eine der kleinformatigen Fassungen Blechens kaufte Bettina von Arnim 1838, um sie zugunsten des erkrankten Künstlers zu verlosen. Sie war entzückt von der »schönsten Farbvollendung« der »bewunderungswürdigen Landschaft«. »Ein kleiner See, umgeben von hohem Laubholz, hinter welchem sich eine felsige Gebirgskette hinzieht, die den kristallblauen Reflex des Himmels in ihre spiegelglatten dunklen Basaltflächen aufnimmt. Die Kühle entströmt dem Waldgrund und steigt aus dem blauen See, in dem sich zwei Mädchen baden, während im Vordergrund die heiße Atmosphäre die harzschwitzenden Bäume umdampft« (B. von Arnim an Moritz August von Bethmann-Hollweg, Brief vom 11.7.1838, zit. nach: P. O. Rave, Karl Blechen, Berlin 1940, S. 48). | Birgit Verwiebe
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