Das nicht genauer zu datierende Gemälde Bochmanns zeigt in kühner diagonaler Komposition eine Gruppe von Schnittern bei der Arbeit. Es dürfte auf die Erfahrungen in Estland zurückgehen, wo Bochmann geboren und aufgewachsen war. Schon mit dem Vater, einem Forstrevidenten, hatte er das Land bereist. »Auf den Gütern seines Sprengels«, so erinnerte sich der Künstler, »empfing ich wohl die nachhaltigsten Eindrücke. Wie genoß ich die köstlichen Fahrten, die ich mit dem Gespann der Gutsbesitzer durchs Land machen durfte, immer schauend, beobachtend und zeichnend, und den Charakter von Land und Leuten dadurch glücklich kennenlernend« (zit. nach: Mitteilungen des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, 1. Jg., 1929/30, H. 1, S. 23). Noch bis in die späten 1870er Jahre durchstreifte der Maler regelmäßig Estland, zeichnete und skizzierte dort Bevölkerung und Landschaft. Außerdem legte er sich für die spätere Arbeit im Düsseldorfer Atelier einen ergänzenden Speicher möglicher Bildideen in Form von Fotografien und Ansichtskarten an, die sich im Nachlaß erhalten haben. | Regina Freyberger
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