Schon als junger Mann war Franz Krüger oft zu Gast in den königlichen Ställen, um dort die Anatomie und Verhaltensweisen von Pferden zu studieren. Ab 1822 präsentierte er in den Ausstellungen der Akademie der Künste eine Reihe von Stallinterieurs. Mit kühnem, dynamischem Pinselstrich hat Krüger in diesem studienhaften Gemälde ein Pferd porträtiert, dessen Blick entwaffnend direkt zum Betrachter gerichtet ist. Einsam und fast unbeweglich steht es in seinem Stall, lediglich der leicht angehobene rechte Hinterhuf verrät eine gewisse Anspannung. Durch das Stallfenster dringt Sonnenlicht in den Raum und bringt das braune Fell des Tieres zum Glänzen.
Das Bild befand sich im Besitz des preußischen Kammerherrn Friedrich Hartmann Freiherr von Witzleben, der sich gelegentlich als Porträtzeichner betätigte und gewiß mit Krüger gut bekannt war. Witzleben besaß mehrere Werke des Malers, unter anderem auch »Ausritt des Prinzen Wilhelm in Begleitung des Künstlers« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 581). | Birgit Verwiebe
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