Mit volkstümlichen, meist vielfigurigen, häufig dem einfachen ländlichen Leben entnommenen Genredarstellungen begründete Carl Johann Lasch seinen Ruhm. »Des alten Lehrers Geburtstag« – wie der ursprüngliche und vollständige, später oft verkürzte Titel lautet (vgl. 45. Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste, Ausst.-Kat., Berlin 1866, S. 40, Kat.-Nr. 427) – wird in einem stimmungsvollen Innenraum gefeiert. Mit Akribie sind alle Details ausgeführt, namentlich die Naturalgeschenke, die dem Dorfschullehrer von seinen Schülern gebracht werden. Privatsphäre (der Lehrer in Hauspantoffeln), Festatmosphäre (z. B. Blumenschmuck) und ländliches Idyll vermischen sich in dem Gemälde, das der Gattung der humoristischen Genremalerei nahesteht. Der Blick des Malers gilt einer harmonisierenden Auffassung vom Leben des einfachen Volkes (daher häufig die Darstellung freudiger Feste), jeglicher Konflikt wird ausgeschlossen. Eine flüchtige Vorstudie in Düsseldorfer Privatbesitz belegt den kompositorischen Klärungsprozeß und weicht nur in einigen Details von der endgültigen Fassung ab. | Bernhard Maaz
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