Der Berliner Maler Oskar Wisnieski, ein Verehrer Adolph Menzels, hat wie dieser vielfach geschichtliche Stoffe und Motive aus dem 17. und 18. Jahrhundert festgehalten. Daneben entstanden gemütvolle Alltagsszenen: »Aus freier Erfindung entstand eine Reihe von Schilderungen, in welchen das Gemüthsleben des Künstlers, gleich dem des Dichters in der Idylle, warm zum Herzen des Volkes spricht. Die Feier des siebzigsten Geburtstages, der Spaziergang eines glücklichen Pärchens, das Mittagsmahl beim Pfarrherrn, des Pfarrers Flötenspiel am Abend und ähnliche Themata hat kaum ein Anderer in so schlichten Zügen und so feinfühlig vor Augen geführt wie W., der in seiner allgemeinverständlichen Kunstsprache die zartesten Laute vernehmen läßt« (L. von Donop, Ausstellung der Werke von Oskar Wisnieski, Ausst.-Kat., Berlin 1891, S. 5). Doch deuten die Begriffe ›Idylle‹ und ›schlicht‹ schon den Unterschied dieser eher konventionellen Werke zum Vorbild Menzel an. | Angelika Wesenberg
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