museum-digital
CTRL + Y
en
Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A III 564]
https://id.smb.museum/digital-asset/4992050 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Birkendamm

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Die bekannteste der zahlreichen Künstlerkolonien der Jahrhundertwende war sicherlich jene von Worpswede im sogenannten Teufelsmoor nördlich von Bremen. Otto Modersohn gehörte 1889 zu den Gründern des Künstlerdorfes in abgeschiedener Lage. Das Erlebnis von Moor und Heide, von Weite und Leere setzte Modersohn in Bilder von einem ausgeprägten Stimmungslyrismus um. Den ersten vor der Natur entstandenen realistischen Studien folgten bewußt vereinfachte, im Atelier erdachte Kompositionen. Sie zeigen typische Motive dieser Landschaft: die Moorkaten, die allgegenwärtigen Birken und die schnurgeraden Gräben. Otto Modersohn bevorzugte wie schon die Romantiker und viele seiner Freunde melancholische Zwischenzustände der Natur, den Herbst etwa oder die Abendstunden. Rainer Maria Rilke bezeichnete ihn gar als »Adept des Abends«, er habe »wundervolle Dämmerungen gemalt, Dämmerungen, die auf den Vließen der Schafe zittern, Dämmerungen, die sich im Wasser spiegeln, tiefe, stille Dämmerungen um irgend eine einsame Gestalt« (Rilke, Worpswede, Bielefeld 1903, S. 60).
Das Jahr 1901, in dem das Bild »Birkendamm« entstand, war eines der intensivsten im Leben des Freundeskreises. Im Mai heirateten Otto Modersohn und die hochbegabte Künstlerkollegin Paula Becker, wenig später Rainer Maria Rilke, der seit dem Vorjahr das Leben in Worpswede teilte, und die Bildhauerin Clara Westhoff. Die neue Situation erneuerte Modersohns Sinn für Land und Leute. Am 6. Juli vermerkte er im Tagebuch: »Im Anfang fühlte man stark den Gegensatz zur Welt, das merkwürdige des Lebens in Worpswede und das war gut. Daraus entsprang so vieles. Später wurde das viel schwächer. Jetzt mit Paula kommt es wieder, das ist ein großer Segen. – Je merkwürdiger, weltabgewandter unser Leben, desto heilsamer für die Kunst« (zit. nach: Worpswede, Fischerhude 1986, S. 49). Das Bild »Birkendamm« mit der einsamen Kate in herbstlicher Landschaft und der erst auf den zweiten Blick erkennbaren alten Frau neben der Birke ist bestimmt von dieser neu belebten Sicht auf das Dorf. | Angelika Wesenberg

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

Höhe x Breite: 80 x 125 cm; Rahmenmaß: 106 x 148,5 x 8,5 cm

Links / Documents

Nationalgalerie

Object from: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.