Schon seit 1836 gab es Tanzveranstaltungen auf dem Hügel von Montmartre bei Paris, in deren Mittelpunkt die Mühlen Moulin de la Turlure und die später für das Etablissement namensgebende Moulin de la Galette standen. Ein Gemälde von Eugène Cicéri, »Le Mouline de la Galette à Montmartre« von 1856 (Musée Carnavalet, Paris), zeigt die etwa gleiche Ansicht mit der deutlichen Aufschrift »Bal« über dem Durchgang in der weißen Umfassungsmauer.
Hoguet, der die Mühlen auf Montmartre seit 1859 mehrfach zum Thema nahm, zeigt in diesem großen Bild die Anhöhe des Montmartre unwirtlich wie ein Abrißgelände, ohne Grün. Nichts verweist auf den dörflichen Charakter des Gebietes, zwei ausgediente Mühlräder liegen im Vordergrund. Er führt das Gemälde in seinem selbstverfaßten Werkverzeichnis für das Jahr 1868 unter dem, vielleicht bedauernden, Titel an: »Die letzten Mühlen auf dem Montmartre. Die Nationalgalerie« (zit. nach: E. Lammers, Charles Hoguet, Berlin 1933, S. 49).
Um 1900 wurden die Vergnügungsstätten auf dem Montmartre bedeutend erweitert, es siedelten sich Dichter, Komponisten und Maler auf dem nun häufig dargestellten und fotografierten Berg an und verliehen ihm anhaltenden Glanz. | Angelika Wesenberg
en
