Als das Listland 1864 aus der dänischen Rechtshoheit durch Tausch an den preußischen Staat fiel, gewann die Insel Sylt für die deutschen Landschaftsmaler neue Bedeutung. Hans Peter Feddersen, der bei Oswald Achenbach an der Düsseldorfer Akademie studiert hatte, unternahm 1869 eine erste Studienreise auf die Insel, noch bevor Eugen Dücker und die meisten anderen Düsseldorfer Maler den landschaftlichen Reiz Sylts für sich entdeckten. 1871 folgte er seinem Düsseldorfer Lehrer Theodor Hagen nach Weimar und schuf dort eine Reihe langgestreckter kleiner Heide- oder Dünenbilder. Auch die kleine Ölstudie »Lister Dünen« gehört zu diesen Arbeiten, die Feddersen auf seinen Reisen in den Norden direkt vor der Natur anfertigte. Gleich einem Gebirgspanorama hat er die Dünen erfaßt, mit nur einem schmalen Streifen blauen Himmels darüber und wenigen hellgelben Akzenten, an denen die Sonne durch die dichten Wolken bricht. | Regina Freyberger
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