museum-digital
CTRL + Y
en
Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 622]
https://id.smb.museum/digital-asset/4882554 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Karin März (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Grunewaldsee

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Seit Lovis Corinths Buch über den frühverstorbenen Walter Leistikow wird die Gründung der Berliner Secession im Jahre 1898 mit der Zurückweisung dieses Hauptwerkes Leistikows erklärt. Ob es nun wirklich einen ursächlichen Zusammenhang gibt oder nicht, die Zeit für eine Secession war reif und Leistikow führte sie im Verein mit Liebermann zu schnellem und starkem Erfolg. Den umstrittenen »Grunewaldsee« erwarb noch im Frühjahr 1898 Rittergutsbesitzer Richard Israel und stiftete ihn der Nationalgalerie. Als im April 1899 Kaiser Wilhelm II. die Galerie besuchte, weil im preußischen Abgeordnetenhaus über die neuen Bilder der französischen Impressionisten debattiert worden war, hoffte ihn Direktor Tschudi mit dieser Ansicht einer heimatlichen Landschaft besänftigen zu können. Aber Wilhelm II. erkannte sehr wohl das Dekorativ-Stilisierte an dem Bild. Mit den Worten: »Er kenne den Grunewald und außerdem wäre Er Jäger«, lehnte er auch dieses Werk ab (zit. nach: L. Corinth, Walter Leistikow, Berlin 2000, S. 58 f.).
Unter zahlreichen Werken ähnlicher Thematik ist dieses Bild das eindrücklichste. Die großflächige, klare Gestaltung, in der die dunklen Schattenformen des Waldes gegen den gelborangefarbenen Abendhimmel stehen und sich im Wasser wiederholen, bewirkt eine Steigerung zu einer großen Landschaft an sich. Der ungewöhnliche Anschnitt und die ausdrucksvolle Linienführung scheinen von japanischen Farbholzschnitten beeinflußt. Leistikow hatte diese während seiner Paris-Reise 1893 für sich entdeckt und bewunderte sie seitdem. Die deutlich konturierte Form und der starke Kontrast erinnern auch an Munch, dessen kühne Farbsymphonien Leistikow sofort nach dessen Ausstellungsskandal Ende 1892 in der »Freien Bühne« verteidigt hatte. Leistikows großer »Grunewaldsee« zeigt die besten Möglichkeiten des Malers, er geht über das Abbild topographisch bestimmbarer Orte vertiefend hinaus. | Angelika Wesenberg

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

Höhe x Breite: 167 x 252 cm; Rahmenmaß: 195 x 280 x 8 cm

Links / Documents

Nationalgalerie

Object from: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.