Die meisten der Selbstbildnisse zeigen Liebermann in seiner Profession als Maler. In den wenigen anderen stellt er sich als gebildeten Großbürger dar: nahezu immer im Dreiteiler, dazu nach Wahl Fliege oder Krawatte, Krawattennadel, weißes Stecktuch in der Brusttasche, Uhrenkette. Nahezu immer auch ist die gepflegte, Distanz wahrende Erscheinung mit einer legeren Haltung verbunden, die das dargestellte Selbstbewußtsein noch unterstreicht. Er porträtiert sich mit einer brennenden Zigarette zwischen den Fingern (Privatbesitz, München, vgl. M. Eberle, Max Liebermann, München 1996, Bd. 2, Nr. 1902/28) oder, besonders häufig, mit einer oder beiden Händen in den Hosentaschen. Die vorliegende Dreiviertelansicht zeigt den 68Jährigen in besonders lässiger Pose, vergleichbar der 1906 entstandenen, dandyhaften Darstellung des Museumsdirektors und Kunstförderers Harry Graf Kessler durch Edvard Munch (Nationalgalerie, Inv.-Nr. B 50). | Angelika Wesenberg
Anonyme Schenkung an die Freunde der Nationalgalerie
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