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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [B 1023]
https://id.smb.museum/digital-asset/5040506 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Menschenpaar (Homo-Sapiens-Tafeln)

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Description

1893 reüssierte Max Slevogt auf der Ausstellung der Münchner Secession mit dem Gemälde »Ringerschule« (Max Slevogt-Galerie, Schloß Villa Ludwigshöhe, Edenkoben), 1894 folgte das Diptychon »Homo Sapiens« oder »Menschenpaar«, zwei weitere Aktdarstellungen, dieses Mal vordergründig biblischen Inhalts. Die Studie eines weiblichen Rückenaktes auf der Rückseite des rechten Diptychonflügels verdeutlicht, welch großes Interesse Slevogt damals dem menschlichen Körper zumaß. Das Diptychon selbst zeigt in dunkler, schwarzbrauner Tonigkeit und rascher Pinselschrift zwei nahezu lebensgroße Akte in leichter Untersicht: Adam und Eva nach dem Genuß der verbotenen Frucht, sich ihrer eigenen Nacktheit nun bewußt. Adam mit einem Schurz aus Blättern, eine rote Blume lässig zwischen den Lippen haltend und die Hände selbstsicher in die Seiten gestützt, blickt auffordernd zu Eva, die in gerader Haltung dem Betrachter zugewandt die Hände vor ihren Schoß übereinandergelegt hat. Als letzte Würdeformel hat Slevogt am oberen Bildrand eine rundbogige Architektur angedeutet, ansonsten bricht die Darstellung des allzu menschlichen ersten Menschenpaars ironisch mit der Bildtradition. Karl Scheffler veranlaßte dies später dazu, das Werk als »Scherz« zu bezeichnen (Max Slevogt, Berlin 1940, S. 34). Slevogt reagierte aber eher auf Arnold Böcklin, der in seinen Bildern jene robusten, unbesorgten Menschen entwarf, die Slevogt so bewunderte. Doch die Kritik, die sich schon 1879 über Max Liebermanns naturalistische Interpretation des zwölfjährigen Jesu im Tempel (Hamburger Kunsthalle) erbost hatte, entrüstete sich auch hier ob der naturalistischen Malweise. »Man schrie über diese brutale Malerei, über diese gewöhnliche Auffassung des nackten Menschen«, erinnerte sich Hans Rosenhagen. »Dennoch hinterließ das Werk einen gewissen Eindruck« (Die Kunst für Alle, 21. 1905, H. 6, S. 128). Eine Studie zur Darstellung der Frau (Deckfarben, 46 × 20,3 cm) befindet sich in der Sammlung F.-J. Kohl-Weigand, St. Ingbert. | Regina Freyberger

1956 erworben durch das Land Berlin

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

Höhe x Breite: je 161,5 x 74,5 cm; Rahmenmaß: 172 x 84 x 5 cm

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Nationalgalerie

Object from: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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