Schnabelhaube: Kopfbedeckung zur ländlichen Festtagskleidung der Frau im 19. Jh.; Form: der Trägerin angepasster Papp-Haubenkörper mit drei lang auslaufenden Spitzen (auf Stirn und Schläfen reichend); innen mit gröberem Leinen ausgekleidet (Abb. 3). Außen, entlang der Spitzenkonturen, mit einem 9 cm breiten Band aus schwarzer, randgemusterter Seide (florales Motiv) besetzt. Herabhängende Bänder (identisch des Konturenbesatzes): vollständig erhalten; Schmalseiten der Bänder mit vorgefertigter Endigung in Form von Fransen. Erhalten ist auch die Haken-Öse-Einhängung vor der Dopplung der auf dem Rücken der Trachtträgerin herabhängenden Haubenbänder (Abb. 5). Im Bereich des Hinterkopfes befindet sich der sog. Haubenspiegel (oder Haubenboden) aus schwarz-braunem Samt mit floraler Perlen-Stickerei (Abb. 2); Das Weitenregulierungsbändchen, braun, ist am unteren Rand der Schnabelhaube durchgezogen und ermöglich die Anpassung des Haubensitzes auf den Kopf der Trägerin, einschließlich der unter der Schnabelhaube befindlichen Haare. Das schnürsenkelartige Band ist nur noch zum Teil erhalten. Die ursprüngliche Handhabung, die die Haubenbänder mit einbezog, wurde sekundär verändert und durch festes Annähen der Funktion entledigt.
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