Als Vorlage für die Grafik diente Giovanni Segantinis Gemälde gleichen Titels von 1894 in der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien.
Zu sehen ist eine winterliche Landschaft, die Alp Tussagn mit Blick auf den Piz Toissa und den Piz Curvér. Im rechten Bildfeld ragt ein bizarr verdörrter Baum aus dem Schnee, um den sich eine Frau mit loderndem rotem Haar und flatterndem Gewand windet. An ihrer nackten Brust säugt ein Kind. Im Hintergrund links tauchen schemenhaft zwei weitere Frauen auf. Sie blicken zu einem ebenfalls aus dem Eis ragenden Gebilde, womöglich erneut ein Baum mit einer darin verflochtenen Frau.
Dem Thema liegt ein Gedicht nach einer buddhistischen Legende des 12. Jahrhunderts zugrunde, das von Liebesverweigerung und Schuldschmerz handelt. Segantini bringt die emotionale Zerrüttung durch karge Landschaft und bizarre Liniengebilde in Haar, Falten und Geäst symbolträchtig zum Ausdruck und bedient sich dabei formalen Prinzipien des Jugendstils.
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