Der flämische Bildnis- und Historienmaler Gonzales Coques lebte und arbeitete in Antwerpen, wo er um 1640/41 Mitglied der Lukasgilde wurde. Seine meist kleinformatigen Porträts des Antwerpener Bürgertums sind Meisterstücke der ungezwungenen Inszenierung und vornehmen Haltung. Der Porträtierte sitzt in grauseidenen Wams an einem Tisch und blickt von einem Buch auf, in das er schreibt. In der Linken, die über der Stuhllehne ruht, hält er einen entfalteten Brief. Im Hintergrund ist eine Bibliothek sichtbar. Der Überlieferung nach ist hier der flämische Kunstschriftsteller Cornelis de Bie (1627- ca.1715) dargestellt, der das Buch „Het Gulden Cabinet van de Edele Vrij Schilderkonst“ verfaßte, das 1662 in Antwerpen erschien und Biographien von Künstlern des 17. Jahrhunderts enthielt.
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