Topographische Karte im Maßstab von ca. 1:100.000 mit besonderer Markierung von Höhen und Tälern, nachträglich farbig in je nach Höhe modifizierten Braun-Schattierungen hervorgehoben, koloriert sind ferner Niederungsland und Sandflächen an Oder und Finow/-kanal und Umgebung (grün, gelb), Straßen (rot, orange, blau, grün), Gewässer (hellblau).
Aufgenommen ist das Gebiet zwischen der Britzer Heide im Nordwesten, Zehden/Oder [Cedynia] im Nordosten, Freudenberg im Südwesten und Alt Bliesdorf im Südosten mit den Städten (Neustadt) Eberswalde, Freienwalde, Oderberg und Wriezen. Erfasst sind damit vor allem der nordöstliche Teil des Kreises Oberbarnim und der westliche Teil des Kreises Königsberg/Neumark mit dem Niederoderbruch und der Alten Oder, im Norden außerdem der südöstliche Randbereich des uckermärkischen Kreises Angermünde. Der zum neumärkischen Kreis Königsberg zählende Bereich enthält jedoch deutlich weniger Informationen und auch kaum farbige Markierungen. In den Kreisen Angermünde und Oberbarnim hingegen sind, auch unabhängig von der nachträglichen Kolorierung, zahlreiche genau lokalisierende Bezeichnungen gedruckt enthalten, wie Flurnamen, ferner Schützenhäuser, Chausseegeld-Hebestellen, Dienstgebäude, Zuckerfabriken u.a. Angegeben ist in diesen beiden Kreisen auch, ob eine Schule am Ort besteht, zudem als Abkürzung allgemein, teilweise mit Symbol, am Ort ansässige Staatsbehörden (Postämter, Steuerbehörden, Kreisgericht u.a.) sowie garnisonierende militärische Einheiten. In allen Kreisen (durch Symbol) markiert sind jedoch Kirchen und (Wind-)Mühlen.
Oberhalb des Kartenbildes betitelt "Umgegend von Freienwalde", in der Mitte dazwischen koloriertes "WAPPEN DER STADT FREIENWALDE" (Umschrift), unterhalb befindet sich eine Maßstableiste (Ruthen), darunter die Herausgeberangabe "auf Veranlassung der Königlichen Regierung, bearbeitet und herausgegeben von F. von Rappard, Major z. D." Mit dem Veranlasser ist die Regierung des Regierungsbezirks Potsdam gemeint, deren Zuständigkeitsbereich an der (rot markierten) Grenze zum Kreis Königsberg/Nm. endete, was die dortige Informationsarmut erklärt.
Rückseite unbedruckt. Rechts unten violetter Rundstempel „Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg E.V.“ (nach 1945, vor 1988). Links daneben mit Bleistift eigenhändig vom Spender "Geschenk von H.-W. Klünner".
Die Karte dürfte im 19 Jahrhundert bzw. um 1900 auf Wanderungen benutzt worden sein.
Die auf der Rückseite vom Archivar zunächst notierte Angabe ("1852?") liegt zu früh, da Rrappard in dieser Zeit noch als aktiver Offizier in der Rheinprovinz diente und erst ab ca. 1860 von Berlin aus eigene Karten bearbeitete, druckte und herausgab. Die Berliner Staatsbibliothek datiert ihr Exemplar (ohne eine Quellenangabe) auf 1870, was hier vorläufig übernommen wird.
Provenienz: Geschenk Hans-Werner Klünner, Berlin, ca. 1975.