Der Stöckelschuh aus weichem, dunkelbraunem Leder ist vom Typ her ein Spangenschuh mit überbetonter Schnabelspitze. Das Oberleder ist aus drei Teilen gefügt: Es besteht aus einem Vorderblatt mit angeschnittener Ristspange und zwei Fersenteilen. Die schräg verlaufenden Fügungsnähte sind dekorativ in weißem Kreuzstich übernahm. Auf dem Rist fixiert ein Schnürriemen die beiden Seitenlaschen und die Ristspange zum fußstabilisierenden Verschluss. Der tiefe Ausschnitt reicht vorne bis zum Zehenansatz. Hauptsächlich jedoch wird dieser Schuh über das Besondere seiner dekorativen Gestaltung wahrgenommen. Dies ist ein kontrastiv weiß unterlegter Durchbruchdekor aus Ovalen mit Zackenrand, aus Dreipässen und Tropfen, aus Lanzettblättern, Kelchblüten und Punkten. Er nimmt trotz seiner Kleinteiligkeit die gesamte Schuhfläche ein und ordnet sich mal in Reihen (auf den Verschlusslaschen und der Ristspange), mal zur Blickfang Rosette im Fersenteil, mal rundsymmetrisch auf der Schuhspitze. Vom ursprünglichen weißen Kantenbesatz sind nur noch wenige Reste vorhanden. Unverwechselbar bei diesem Schuhtyp ist der konisch zulaufende, rot gestrichene Absatz mit extrem reduzierter Auftrittsfläche
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