**Historischer Überblick**
Die Vitrine "Straßen des Mittelalters" beleuchtet einen bedeutenden Aspekt der Infrastrukturentwicklung im post-römischen Germanien. Mit dem Rückzug der römischen Besatzungsmächte begann eine Epoche des Wandels für das Straßennetz in der Region.
**Entwicklung neuer Wegestrukturen**
Infolge der fortschreitenden und sich räumlich ausdehnenden Besiedelung entstand ein wachsender Bedarf an neuen Verkehrswegen. Die Antwort auf diese Notwendigkeit waren einfache Erdwege, die ohne festes Fundament errichtet wurden und sich dadurch nahtlos in die sich verändernde Landschaft Germaniens einfügten. Diese Wege waren jedoch wetterabhängig und vornehmlich in der Trockenzeit passierbar, was die Mobilität und den Handel erheblich einschränkte.
**Kontinuität und Wandel**
Trotz des allgemeinen Verfalls nutzte man einige der alten Römerstraßen auch während des Mittelalters weiterhin, was von einer Kontinuität der Infrastrukturnutzung zeugt. Diese Straßen dienten als lebenswichtige Adern für den Austausch und die Kommunikation zwischen verschiedenen Siedlungen.
**Bedeutung für das Mittelalter**
Die Ausstellung veranschaulicht, wie die mittelalterlichen Straßen Germaniens nicht nur als Transportwege dienten, sondern auch als Katalysatoren für soziale und wirtschaftliche Entwicklungen fungierten. Sie reflektiert die Anpassungsfähigkeit der mittelalterlichen Gesellschaft an veränderte Umstände und illustriert den Übergang von einer hochorganisierten römischen Infrastruktur zu einem von lokalen Gegebenheiten geprägten Wegenetz.
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