Das Handwerk der Zinnverarbeitung begleitet die Menschen schon viele Jahrhunderte. Aufgrund seiner geringen Härte eignet sich Zinn sehr gut zur Herstellung unterschiedlichster Objekte. Auch Verzierungen sind leicht einzuarbeiten.
Besonders beliebt ist das Gravieren von Ornamenten, Jahreszahlen der Herstellung oder Initialen des Zinngießers.
All das ist auch an dem hier präsentierten Zinnteller nachweisbar: Die gut sichtbare Jahreszahl "1890" erlaubt eine eindeutige Datierung der Fertigung des Tellers. Weitere Hinweise auf den Hersteller geben die Initialen "S. H.".
Zahlreiche florale Verzierungen sind in den Tellerrand eingraviert. Das Hauptmotiv bilden jedoch drei Hasen in der Vertiefung, dem sogenannten Spiegel. Diese Darstellung hat ihren Ursprung in der christlichen Ikonographie und steht für die Dreieinigkeit (Trinität) des christlichen Gottes.
Obwohl dieser Zinnteller einen ungewöhnlich großen Durchmesser von 37,0 cm aufweist, deuten Kratzspuren daraufhin, dass er nicht nur als Dekorationsobjekt, sondern auch als Alltagsgegenstand verwendet wurde.
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