museum-digital
CTRL + Y
en
Geomuseum der Universität Münster Gesteine Westfalens [o.Nr.]
Eiskeil (Lackprofil) (Geomuseum der WWU Münster CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Geomuseum der WWU Münster (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Eiskeil (Lackprofil)

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Diese Tafel ist ein so genanntes Sediment-Transfer-Präparat (ugs. "Lackprofil") eines Bodenprofils. Dabei wird der Boden mit einer dünnen Lage Kunstharz eingestrichen, die Bodenkörner werden so gemeinsam verklebt und können dann am Stück abgenommen werden.

Ein Eiskeil ist ein mit Eis, Bodenpartikeln und z.T. organischem Material gefüllter Riss im Boden. Er entsteht durch mechanische Spannungen im Permafrostboden. Dieser Boden ist ab einer gewissen Tiefe das ganze Jahr hindurch gefroren und taut im Sommer höchstens oberflächlich auf. Bei erneuten Frostperioden gefriert das Wasser in den entstandenen Rissen und drückt dabei das umliegende Sediment auseinander (Volumenzunahme des Wassers beim Gefrieren um ca. 10%). Durch Wiederholung des Vorganges können mehrere Meter breite und tiefe Keile entstehen. Nach unten hin nimmt der Durchmesser eines Eiskeils ab, da die Temperaturschwankungen mit zunehmender Bodentiefe geringer werden.
Eiskeilstrukturen in anderen als den heutigen Permafrostgebieten (z. B. Mitteleuropa) sind Relikte aus den pleistozänen Kaltzeiten. Sie werden, da sie ausgetaut sind, im strengsten Sinne als Eiskeilpseudomorphosen bezeichnet. Das Profil eines Eiskeils ist dadurch gekennzeichnet, dass beim Abtauen des Eises von oben Bodenpartikel und Gesteinsmaterial nachrutschen und so eine V-förmige Schichtung entsteht. (Aus diesen Strukturen lassen sich auch Rückschlüsse zu Grundwasser-Verhältnissen während der Kaltzeiten in den betreffenden Gebieten ziehen.)
Der Eiskeil in diesem Profil läßt sich auf die Weichsel-Kaltzeit zurückführen.

Measurements

106 cm Breite und 200 cm Höhe (3 cm dick)

Found Found
1950
Münster
[Relation to time] [Relation to time]
-115000
-115001 2002
Geomuseum der Universität Münster

Object from: Geomuseum der Universität Münster

Das Geomuseum der Universität Münster wurde 1824 als „museum mineralogicum et zoologicum“ gegründet und hat eine wechselvolle Geschichte mit...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.