Napoleon konnte am 14. Oktober 1806 die verlustreiche Schlacht von Jena gegen die preußischen und sächsischen Truppen siegreich für sich entscheiden. Am gleichen Tag schlug bei Auerstädt ein zahlenmäßig unterlegenes französisches Heer die preußische Hauptmacht. Diese zwei Siege an nur einem Tag besiegelten den Sturz Preußens.
Auf die Schlacht von Jena wurde eine Medaille geprägt, die durch ihre dramatische Komposition aus Wetter, Blitzen und nackten Leibern in besonderer Weise auffällt. Der obere Bereich der Rückseite zeigt Napoleon als römischen Gott Jupiter, der auf einem Adler reitet und in dynamischem Gestus einen Blitz schleudert. Darunter liegen sich windende Körper in einer pathetischen Felsenlandschaft. Angelehnt ist die Szene an den antiken Mythos der Giganten, die sich gegen die Götter aufgelehnt und den Berg Olymp, die Götterresidenz, bestiegen hatten. Der Gott Jupiter besiegte die Angreifer daraufhin mit Blitz und Donner. Das mythologische Vorbild der Medaille spielt darauf an, dass die Feinde ihre Vernichtung selbst verschuldet hatten und die Auflehnung gegen den Kaiser, der sich in diesem Falle als obersten Gott zeigt, bestraft würde. Vor allem Napoleons führender Kunstpolitiker Dominique-Vivant Denon setzte sich für dieses Motiv ein, das Napoleons herrscherliches Selbstverständnis besonders verdeutlicht. Die Vorderseite zeigt die Büste Napoleons in Manier römischer Kaiser.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Sophie Preiswerk]
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