Auch wenn dieser Denar, der auf dem römischen Begräbnisplatz in der Nähe des Kastells von Köngen gefunden wurde, die lange Lagerung im Boden nicht ganz unbeschadet überstanden hat, lässt sich noch die ursprüngliche künstlerische Qualität der Münze besonders am Porträt des Kaisers Trajan erkennen. Die sorgfältige Behandlung einzelner Haarsträhnen und die detailliert ausgearbeitete Schleife des kaiserlichen Lorbeerkranzes am Hinterkopf bezeugen das hohe Niveau der Arbeit der Münzstempelschneider in trajanischer Zeit. Auf der Rückseite des Denars ist die geflügelte Göttin Victoria mit Siegerkranz und Palmzweig in den Händen dargestellt. Dieses seit der frühen Kaiserzeit bekannte Münzmotiv kann als konventionelles Symbol für den militärischen Erfolg des Herrschers verstanden werden und muss nicht mit einem konkreten historischen Ereignis in Verbindung stehen, auch wenn die siegreichen Feldzüge Trajans in Germanien, Dakien (heutiges Rumänien) und im Osten des Reiches nicht zuletzt in der Münzprägung eine konkrete Umsetzung erfuhren.
[Sonja Hommen]
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