In den Inventaren der Kunstkammer werden alle in der Ausstellung gezeigten Bronzen unter der Bezeichnung „antik“ geführt. Tatsächlich handelt es sich um Kleinbronzen des 16. und 17. Jahrhunderts, die an antike Werke angelehnt sind und sie in verkleinerten Kopien, Teilrepliken oder freien Nachschöpfungen umsetzten. Amor als Kleinkind mit verbundenen Augen ist ein gängiges Sujet dieser Zeit. Bei der Figur handelt es sich um eine Brunnenbronze. Ursprünglich war der Mund Amors offen und diente als Wasserspeier. Am Rücken sind drei Lötstellen zu erkennen. Eine stammt von einem Gußzapfen, an den anderen beiden waren zwei Flügel angebracht.