Das Relief zeigt den betenden Christus am Ölberg vor der Gefangennahme. Christus ist im Halbprofil nach links mit betenden Händen dargestellt. Er trägt schulterlange Locken und einen gelockten dichten Vollbart. Durch den geöffneten Mund werden die Zähne sichtbar. Auf der Stirn, an der Nasenwurzel und seitlich der Augen sind Faltenbildungen erkennbar. Der Gesichtsausdruck ist schmerzlich.
Die weiche Formung des Gesichts, die etwas unglückliche Kombination von Händen und Brustkorb und vor allem die "romantische" Stimmung machen deutlich, dass es sich hier um eines der Werke handelt, die in Süd- und Westdeutschland um 1600 in bewusster Nachahmung des Stils der Dürerzeit geschaffen wurden.
[Ursula Schmidt]
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