Ansichtskarte, betitelt "Gefangenenlager Wünsdorf / Mohammedaner (Kamelreiter)": Gruppenbild von Kriegsgefangenen muslimischen Glaubens im "Halbmondlager" Wünsdorf. Druck nach Schwarz-Weiß-Fotografie.
Anschriftenseite mit rechtsseitigem Linienvordruck, mit Bleistift adressiert an "Landsturmmann Franz Siebrecht / 38. Landw[ehr]. Inf[anterie]. Brigade / Landw[ehr]. Inf[anterie]. Regiment 77 / 40. Infanterie Division / 12. Kompagnie / 19 Armee Korps / III. Bataillon / im Westen!!" Oben Absender: "Abs. E. Kanis / Lichtenrade/Berlin / Hilbertstr. 2." Als "Feldpost" klassifiziert, daher unfrankiert. Abgestempelt "ZOSSEN C 25.7.15.6-7N." Am linken Rand in Kleindruck: "W. P. Nachdruck ges[etzlich]. verboten". Hinter den Initialen verbirgt sich die (durch andere Ansichtskarten desselben Lagers identifizierbare) Kunstanstalt von Wilhelm Pinder in Berlin.
Text: "Wünsdorf 25. 7. [19]15. / Mein lieber Franz! Wie Du ja weißt, bin ich heute in Wünsdorf bei meiner Schwester. Es ist hier recht mild[?] und sitze ich jetzt bei herrlicher Morgensonne. Hier in Wümsdorf so auch Zosen ist furchtbar Militär, weiter sieht man hier ja auch nichts. Nun dann bleib selbst gesund und munter, so bist Du dann herzlich[?] gegrüßt[?] von Deinem Lieschen. – / [Von anderer Hand:] Freundliche Grüße aus der Heimat sendet Ihnen Martha. / [...?]".
Die Absenderin der Karte ist Elise ("Lieschen") Kanis, sie schreibt hier an ihren Freund oder Verlobten Franz Siebrecht, den sie 1919 in Berlin heiratete. Die ebenfalls grüßende "Martha" ist ihre ältere Schwester Martha Kanis. Nähere Angaben zu diesen Personen siehe unten im Feld Ausführliche Beschreibung.
Provenienz: Altbestand des Archivs.