Der hochovale Schmuckstein aus Karneol zeigt eine schreitende weibliche Figur. Sie trägt ein langes Gewand mit einem sich im Wind bauschenden Mantel oder Schleier. Das rechte Bein hat sie zurückgesetzt, auf der vorgestreckten rechten Hand hält sie einen hochovalen Gegenstand (Spiegel?), die linke Hand ist erhoben. Die Figur blickt nach links. Links vor ihr steht ein kleiner Ast mit acht schmalen Blättern. Die einfache und grobe Arbeit ist mit wenigen harten Schnitten gesetzt, sie ist ein Erzeugnis der Massenware. Die Gestaltung der Figur und speziell des Gewandes mit dem aufgebauschten Mantel ist typisch für Arbeiten der sog. „Lapislazuliwerkstatt“. Der ovale Gegenstand in der Hand der Figur ist möglicherweise als Spiegel zu deuten.
[Marc Kähler]
en