Militärische Themen gehörten zu den bevorzugten Bildmotiven auf Münzen des Kaisers Caracalla. Auf der Rückseite dieser Bronzemünze lässt sich der Herrscher auf einer Quadriga, einem römischen Triumphwagen, darstellen; in den Händen hält er die Zügel des Viergespanns und ein mit dem Symboltier des Jupiter, einem Adler, bekröntes Zepter. Dass Caracalla hier als erfolgreicher Feldherr gezeigt werden wollte, verdeutlicht nicht zuletzt die geflügelte Göttin Victoria, die hinter dem Kaiser im Wagenkasten steht und einen Siegeskranz über seinen Kopf hält. Im Jahr dieser Prägung, 213 n. Chr., kämpften römische Soldaten in Germanien an der nördlichen Grenze des Römischen Reiches; der entsprechende Siegername Germanicus Maximus, den Caracalla nach dem erfolgreichen Abschluss dieses Feldzugs annahm, findet sich allerdings noch nicht in der Umschrift dieser Münze.
[Sonja Hommen]
Die Münze war Teil der Neuenstädter Sammlung, die von den Herzögen aus der württembergischen Nebenlinie Neuenstadt zusammengetragen wurde. Im Jahr 1729 erwarb Herzog Eberhard Ludwig reg. 1693–1733 aus der Hauptlinie des Hauses Württemberg die Neuenstädter Sammlung und integrierte sie in die Stuttgarter Kunstkammer.
Vorderseite: Kopf des Caracalla mit Lorbeerkranz nach rechts.
Rückseite: Caracalla fährt in einer Quadriga nach rechts. Er hält die Zügel in der linken und ein Adlerzepter in der rechten Hand. Hinter ihm steht Victoria im Wagen und bekränzt ihn.
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