Dieses Modell zeigt einen sogenannten „altdeutschen Beetpflug“, wie er seit dem 13. bis ins 19. Jahrhundert verbreitet war. Manche dieser Pflüge hatten noch einen zweirädrigen Pflugkarren, auch dieser hier, worauf die Bohrungen im Pflugbaum (Grindel) hier hindeuten. Ein solcher Pflug wird vermittels eines Waagscheits an ein Pferde- oder Ochsengespann mit Doppeljoch angehängt, das Vorschneidemesser ritzt den Boden an und die Pflugschar dringt in den Boden ein und wirft Schollen auf, die vom seitlichen Streichbrett umgelenkt und zur rechten Seite geworfen werden. Der Landwirt führt den Pflug an den zwei Handhaben (Sterzen). Das zu pflügende Ackerbeet wird in zwei Hälften geteilt, es wird beim Frühjahrspflügen außen begonnen, die Furchen werden nach außen geschlagen, im Herbst wird innen begonnen.
[Frank Lang]
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