Der hochovale Ringstein aus hellgrünem Chalcedon ist in einem Goldring gefasst und zeigt ein Porträt des Herkules mit Löwenfell nach rechts. Der Schädel des Löwen sitzt weit hinten auf dem Kopf, sein Fell reicht bis auf die Brust, hier sind die beiden Tatzen zusammengeknotet. Herkules ist jugendlich und bartlos dargestellt, seine Haare sind lockig und weisen auf der Stirn nach oben. Das vorliegende, qualitätvolle Stück ist 1776 bei Lippert als Omphale, der Frau des Herkules publiziert. In den Kunstkammerinventaren ist das Stück als Iole erfasst, einer Königstochter, die Herkules entführte. Die kräftige Physiognomie spricht aber dafür, in dem Bild den Halbgott selber zu sehen.
[Marc Kähler]
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