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Landesmuseum Württemberg Skulptur und Plastik Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen Prunkschlitten [WLM 10000]
Prunkschlitten "Adler" des Herzogs Friedrich Karl von Württemberg-Winnental (Landesmuseum Württemberg, Stuttgart CC BY-SA)
Provenance/Rights: Landesmuseum Württemberg, Stuttgart / P. Frankenstein; H. Zwietasch (CC BY-SA)
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Prunkschlitten "Adler" des Herzogs Friedrich Karl von Württemberg-Winnental

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Description

Der Schlitten ist ein in auffallender Weise prunkvoll dekoriertes Gefährt. Wie eine Galeonsfigur auf dem Bug des Gefährts blickt der Adler zurück auf die Dame im Schlitten, als säße sie in seinem Nest, das er zu bewachen habe. Als Symbol für Herrscherhoheit und Unüberwindlichkeit wird durch den Adler zweifellos auf die hohe soziale Stellung der Passagierin in dem Schlitten angespielt. Die Stirnseite wie auch die Holme des Gestells sind mit ähnlichen Blattmasken besetzt. Zwei Tuchgirlanden an den Kastenseiten mit schweren Fruchtsträußen aus Trauben, Artischocken, Granatäpfeln und Feigen sind an der Stirnseite vorne in die Lefzen der großen Blattmaske eingehängt. Hinten umwinden sie die Voluten der Akanthusranken, mit denen der Kastengrund überzogen ist.
Die mit Weinlaub und Trauben behängte Satyrmaske am Kufenauslauf kontrastiert deutlich mit dem übrigen Dekor und stammt offensichtlich aus einer anderen Epoche als der Schlittenkorpus. Vermutlich wurde der Kufenauslauf nach einer Beschädigung wohl durch den Hofbildhauer Johann Konrad Binder repariert. Binder werden vier weitere Prunkschlitten des Herzogs Carl Eugen von Württemberg zugeschrieben, dabei sind die Kufenausläufe des Adler- und des Pandur-Schlittens kaum auseinanderzuhalten, so sehr ähneln sich die Schwünge der Ornamentik. Wann Binder den Kufenauslauf erneuert hat, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen. Nachzuweisen ist, dass er 1738, 1747, 1749 und 1755 Zahlungen für Reparaturarbeiten an den herrschaftlichen Schlitten erhalten hat. Der den Kufenauslauf bekrönende kleine Vogel stammt wohl von einem dritten Bildhauer. Er ist so derb geschnitzt, daß er kaum zu bestimmen ist - weder zoologisch noch kunsthistorisch.
[Fritz Fischer]

Material/Technique

Skulpturen und Kasten: Lindenholz, gefasst, Kufen: Buchenholz

Measurements

H. 162 cm, B. 97 cm, L. 261 cm

Literature

  • Fischer, Fritz (2001): Les traineaux baroques. Une exceptionelle collection au chateau d’Urach. In: L’Estampille. L’objet d’art, No. 356, S. 46, Abb. 3.
  • Württembergisches Landesmuseum, Fischer, Fritz (Bearb.) (2002): Dem Volk zur Schau. Prunkschlitten des Barock. Die Schlittensammlung des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart. München, Kat. Nr. 4.

Ongoing exhibitions

Hier sind atemberaubende Steinzeitkunst, kostbare Grabbeigaben, eindrucksvolle Statuen, die Krone der württembergischen Könige von Württemberg, erlesenes Kunsthandwerk und vieles Sehenswertes mehr aus den Ausstellungen und den Depots des Landesmuseums virtuell zusammen gefasst. Wir wünschen viel Vergnügen bei dieser digitalen Tour durch die Highlights und Glanzpunkte der Sammlungen.

Created Created
1683
Grünwald, Benjamin
Stuttgart
Created Created
1740
Binder, Johann Konrad
1682 1762
Landesmuseum Württemberg

Object from: Landesmuseum Württemberg

Das Landesmuseum Württemberg ist eines der größten kulturhistorischen Museen in Deutschland. Auf Beschluss von König Wilhelm I. wurde es am 17. Juni...

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