Der Linolschnitt von Brigitte Kranich zeigt eine Szene aus einem ossetischen Märchen. Links im Vordergrund sitzt der jüngste von drei Brüdern mit einer aus einer Schnur geformten Schlinge, mit der er das die obere Mitte des Bildes einnehmende Feuerpferd fangen will. Das Pferd scheint schwebend über den Boden zu eilen. Im Hintergrund des Bildes ist eine vom Mond beschienene nächtliche Stadt angedeutet.
In der Geschichte wird erzählt, dass das Pferd jede Nacht unbemerkt zum Feld des Bauern kommt, um dort zu fressen, dabei aber noch mehr zerstört, als es frisst. Deshalb sollen die drei Söhne nach einander je eine Nacht am Feld wachen, um den bis dato unbekannten Dieb zu fangen. Während die beiden älteren Söhne um Mitternacht vor Eintreffen des Feuerpferdes einschlafen, schafft es der Jüngste, sich wachzuhalten und das Feuerpferd zu fangen.
Das Blatt ist der Druck Nr. 70 von 75 und unterhalb des Bildes rechts signiert mit "BKranich 87".
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