Die Postkarte zeigt ein Motiv aus dem Märchen "Der Wolf und die sieben Geißlein" der Brüder Grimm aus der Sammlung von 1812. Links im Bild ist der mit einem Hut, einem Umhang und einer Weste verkleidete Wolf zu sehen, der vor der Haustür der Geißenfamilie steht. In der linken Pfote hält er einen Ast, auf dem er sich abstützt. Rechts neben der Haustür befindet sich, hinter einem Baum mit einem Vogel, ein Fenster, aus dem zwei der Geißlein hinausschauen. Durch die Wäscheleine über dem Fenster und dem darunter angebrachten Zaun auf dem eine umgedrehte Kanne und ein Topf liegen, sowie durch das durch den Vorgarten laufende Huhn und die zum Teil skizzierten Klinkersteine der Hausfassade, wird eine Dreidimensionalität des Gebäudes angedeutet. In der linken oberen Ecke steht die Signatur der Illustratorin: "Koser-Michaels".
Auf der Rückseite ist die übliche Einteilung in Adressfeld und Textfeld zu sehen. Die Karte ist beschrieben und gelaufen. Der abgestempelten 12 Pfennig-Briefmarke und dem nebenstehenden Stempel ist zu entnehmen, dass die Karte innerhalb der DDR im Jahre 1951 verschickt wurde. Es handelt sich um eine Geburtstagsgrußkarte an eine Empfängerin in Ost Berlin. In der linken unteren Ecke findet sich außerdem eine Werbeanzeige für den blauen Farbstoff Indanthren: "Indanthren Unübertroffen waschecht lichtecht wetterecht". Ein zusätzlicher Werbeslogan wird hier strategisch mit der Handlung des Märchens verbunden. "Vorsicht ist die Mutter der Weisheit! Beim Stoffkauf erspart man sich späteren Verdruß, wenn man sich stets das Indanthren-Etikett an der Ware zeigen läßt." In der linken oberen Ecke findet sich der Kartentitel: "Der Wolf und die sieben Geißlein." "2. Der Wolf mit der schwarzen Pfote".
Die Karte stammt aus einer Serie mit sechs Karten, mit folgenden Motiven:
1. Warnung vor dem Wolf
2. Der Wolf mit der schwarzen Pfote
3.
4. Nur das siebente Geißlein ist übrig geblieben
5. Der Wolf ist satt
6. Der Wolf ist tot
en