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StadtPalais - Museum für Stuttgart Migrationsgeschichte [o.Inv. (Privatbesitz)]
Schriftliche Erklärung zur Kostenübernahme eines verwandtschaftlichen Besuchs  (Stadtmuseum Stuttgart CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stadtmuseum Stuttgart (CC BY-NC-SA)
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Schriftliche Erklärung zur Kostenübernahme eines verwandtschaftlichen Besuchs

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Description

Yilmaz Gürkan wurde 1948 in Izmir geboren auf. Sein Vater zog 1963, seine Mutter 1964 nach Aalen in Deutschland. Der damals beinahe erwachsene Yilmaz blieb jedoch zunächst in Izmir zurück. Als begeisterter Fußballer spielte er in der Mannschaft eines lokalen Vereins namens "Altin Park" (was auf Deutsch "Goldener Park" bedeutet). Nachdem er sich 1965 bei einem Spiel am Knie verletzte, fasste er den Entschluss, seine Eltern in Aalen zu besuchen, um dort sein Knie behandeln zu lassen. Durch die bessere medizinische Versorgung in Deutschland erhoffte sich der 17-jährige Abiturient, bald wieder Fußball spielen zu können. Auf dem vom Türkischen Generalkonsulat in München erstellten Schreiben vom 26.4.1965, das hier zu sehen ist, musste sich Ahmet Gürkan, Yilmaz´ Vater, dazu bereit erklären, die Kosten für Fahrt, Unterkunft und Verpflegung, die beim Besuch seines Sohnes aus Izmir entstehen würden, aufzukommen.
Was als kurzfristiger Besuch geplant war, wurde zu einem lebenslangen Aufenthalt. In Aalen konnte er in der Textilfirma arbeiten, wo auch sein Vater, ein gelernter Schneider, angestellt war.
An die erste Zeit hat Yilmaz Gürkan eher negative Erinnerungen: "Ich wollte damals auch unbedingt zurück nach Izmir. Das war damals auch mit dem Wetter in Deutschland… Mitten im Sommer war Winter. Und ich konnte kein Wort Deutsch. Keine gleichaltrigen Freunde, mit denen ich mich unterhalten konnte. Und Fernsehen war Luxus damals." Trotz allem entschied er sich nach sechs Wochen, zu bleiben und sogar auf ein Studium in der Türkei zu verzichten.
1969 zog Yilmaz Gürkan nach Berlin und heiratete seine Frau. Während seines zwanzigmonatigen Militärdienstes in der Türkei kam sein Sohn auf die Welt. 1973 zog das Paar nach Aalen zurück, wo sie weitere drei Jahre wohnten, bis Herr Gürkan 1976 eine Anstellung bei der AWO in Ludwigsburg bekam.
Seine Tätigkeit als Sozialarbeiter bei der AWO bestand in erster Linie darin, Türken bei der Arbeits- und Wohnungssuche zu helfen, aber auch bei Ehestreit oder häuslicher Gewalt zu vermitteln. 1992 wechselte er dafür innerhalb der AWO nach Stuttgart. 2009 wurde Yilmaz Gürkan für seine Arbeit von Bundeskanzlerin Merkel in Berlin ausgezeichnet.

Material/Technique

Papier

StadtPalais - Museum für Stuttgart

Object from: StadtPalais - Museum für Stuttgart

Was macht Stuttgart so besonders? Und wie ticken die Stuttgarter*innen eigentlich? Das StadtPalais – Museum für Stuttgart ist viel mehr als ein...

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