Formularvordruck, durchgehend mit dezentem Rahmen, auf Stempelpapier (Bl. 1r links oben: Stempel "EIN HALBER THALER 15 Gr." mit Königlich Preußischem Adler).
Text: "Wir Rector und Senat der Königlich Preußischen Universität zu Berlin bekunden durch dieses Abgangszeugniß, daß Herr Otto Wilhelm Baumeister, geboren zu Görlitz, Sohn des zu Glogau verstorbenen Ober-Landesgerichts-Raths Baumeister, bevormundet in der Person des Hofraths Hoffmann zu Glogau, zu den akademischen Studien auf dem Gymnasium zu Glogau vorbereitet, auf den Grund des Entlassungszeugnisse No. II. des gedachten Gymnasiums und des Abgangszeugnisses der Universität zu Göttingen am 11. October 1823. bey uns immatrikulirt worden ist, sich seit dem bis zum Schluß des Wintersemesters 1827/28 als Studirender hier aufgehalten und sich der Theologie beflissen hat. / Während dieses Aufenthaltes hat derselbe bey unserer Universität nach den vorgelegten Zeugnissen die nachstehend verzeichneten Vorlesungen gehört:"
Es folgen auf Bl. 1v bis 2r die einzelnen in den Semestern von Winter 1823/24 bis Sommer 1826 besuchten Vorlesungen mit Titel der Vorlesung, Name des Professors und Benotung (folgende Professoren sind vertreten: Prof. Dr. [August] Neander, Prof. Dr. [Philipp Konrad] Marheineke, Prof. Dr. [Friedrich] Strauss, Prof. [Friedrich] v. Raumer, Prof. Lic. [August] Tholuck, Lic. [Wilhelm] Boehmer). Am Ende der Liste steht auf Bl. 2r: "Seitdem hat der Stud. Baumeister keine Vorlesungen mehr gehört und seine Zeit dem Privat-Studium gewidmet."
Auf Bl. 2v folgen die Bestätigungen, dass sein Verhalten "in sittlicher" und "in ökonomischer Rücksicht" tadellos war, sowie "Einer Theilnahme an verbotener Verbindung unter Studirenden ist derselbe hier nicht verdächtig geworden."
Datiert "Berlin, den 16ten May 1828." Das Zeugnis ist beglaubigt mit dem (vorgedruckten) Universitätssiegel (mit dem Profil-Porträt des Gründers und Protektors König Friedrich Wilhelms III. von Preußen sowie der Umschrift "FRIDERICUS GVILELMVS. III. REX. VNIV. LIT. BEROL. STATOR") und den Unterschriften des Rektors ([August] Bethmann Hollweg), des Universitärsrichters ([Friedrich] Krause) sowie der Dekane der Theologischen und der Philosophischen Fakultät ([Friedrich] Strauß, [Christian Samuel] Weiß). Darunter ferner Sichtvermerk "Gesehen durch den Regierungs-Bevollmächtigten. / Vermöge Auftrages. / [Gez.] Lichtenstein [Gez] Krause".
In der Matrikel lautet der Vermerk in der Spalte "Abgang": "gelöscht Dezember 1827, Matrikel abgelaufen". Quelle: Die Matrikel der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1810–1850. Bearb. u. hrsg. von Peter Bahl u. Wolfgang Ribbe. T. 1–3 (Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 86). Berlin/New York 2010, T. 1, S. 237, Nr. 543.
Provenienz: Erworben 2013 (Antiquariat Carl Wegner, Berlin-Schöneberg).
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