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StadtPalais - Museum für Stuttgart Migrationsgeschichte [o.Inv. (Privatbesitz)]
Trikot des griechischen Fußballvereins Panathinaikos A.O.  (Stadtmuseum Stuttgart CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stadtmuseum Stuttgart (CC BY-NC-SA)
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Trikot des griechischen Fußballvereins Panathinaikos A.O.

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Description

Alexander Schoemer wurde 1982 als Sohn deutscher Eltern in Athen geboren. Die Eltern waren berufsbedingt nach Griechenland gezogen, wo Alexander auch seine Kindheit und Jugend verbrachte. Er besuchte die deutsche Schule in Athen. Sein Freundeskreis war jedoch international und neben Griechisch und Deutsch wurde viel Englisch gesprochen.
Zwischen Alexander und seinem Vater bestand ein besonderes Vertrauensverhältnis, das viele Rechte, aber auch Pflichten und Verantwortung einschloss. So erhielt Alexander bereits im Alter von 16 Jahren von seinem Vater ein Auto und Fahrstunden - jedoch nur aus einem einzigen Grund: der relativ schlechten medizinischen Versorgungslage. Ein Krankenwagen würde in einem Notfall zu lange benötigen, um die Wohngegend zu erreichen. Dafür sollte Alexander in der Lage sein, zum Beispiel seine Mutter ins Krankenhaus fahren zu können. Die Jugendrebellion Alexanders bestand darin, sich als Kommunist zu geben, die "TAZ" nach Athen zu abbonieren und beim Frühstück zu lesen - einerseits, um besser gegen die Argumente des politisch eher konservativen Vaters gewappnet zu sein, andererseits um ihn beim Lesen seiner "Welt" zu ärgern.

Kurz nach Alexanders 18. Geburtstag starb sein Vater, der als Bauingenieur große Bauprojekte leitete, bei einem Arbeitsunfall. Daraufhin zogen Alexander und seine Mutter zurück nach Deutschland. Innerhalb weniger Wochen hatte er beinahe alles verloren, was für ihn von Bedeutung gewesen war: seinen Vater, seine Freunde und seine Heimat.
Heute verspürt eine große Nostalgie, wenn er an Griechenland denkt oder darüber redet. Denn er ist unfreiwillig von dort gegangen und das Fortgehen war mit einem tragischen Ereignis verbunden. Er hatte weder das Bedürfnis noch die Wahl, Griechenland zu verlassen. In Griechenland hatte er sich zu Hause gefühlt. "Griechenland ist eine Liebe, die beendet wurde, oder die gekappt wurde, räumlich, und kein Kapitel, was ich abgeschlossen hab", sagt er.

Nach dem Abitur in Bonn folgten der Zivildienst und das Studium der Bioinformatik in Saarbrücken. Januar 2011 zog er berufsbedingt nach Stuttgart. Dort angekommen, war er erfreut, an vielen Orten Griechisch zu hören. Aber er merkte schnell, dass das auch bedeutete, dass in Stuttgart Grieche zu sein oder sich auf Griechisch verständigen zu können, im Gegensatz zu Saarbrücken nichts Besonderes mehr war.
Den roten Faden durch sein Leben fasst Alexander Schoemer folgender Maßen in Worte: "Ich bin der Andere - der Deutsche in Griechenland, der Grieche in Deutschland, der Saarländer in Stuttgart."

In Griechenland dreht sich das primäre Gesprächsthema unter älteren Kindern und Jugendlichen in der Regel um Fußball. Dazu gehört, dass man auch Anhänger einer der großen Vereine ist. Alexander entschied sich damals für Panathinaikos Athen. Er verfolgte alle Spiele, ging öfters ins Stadion und trug auch entsprechende Fankleidung. Das hier zu sehende Trikot kaufte er ca. 2009 während eines Besuchs in Griechenland. Es bedeutet ihm viel, da es nicht nur für seinen Verein steht, sondern auch ein Stück seiner alten Heimat repräsentiert.

StadtPalais - Museum für Stuttgart

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