museum-digital
CTRL + Y
en
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 8500/01]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=762181&resolution=superImageResolution#552720 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Mumienhülle des Ken-hor; Priester des Min

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Als die innerste Komponente des Sargensembles des Ken-Hor gilt die aufwendig dekorierte Mumienhülle aus Kartonage, in der die Mumie eingehüllt war. Ein Götterbart ist am Kinn des fein herausgearbeiteten Gesichts befestigt. Die Augen sind plastisch ausgeformt und bemalt. Zudem lässt sich eine technische Besonderheit an der Kartonage beobachten: Normalerweise wurde die über einer Form angefertigte, mumienförmige Kartonage für das Einführen der Mumie am Rücken aufgeschnitten und wieder verschlossen. Bei ÄM 8500 wurde die Kartonagehülle aber an den Seiten durchtrennt ähnlich eines separaten Deckels. Der seitliche Spalt wurde nach dem Einführen der Mumie von der als Malgrund aufgetragenen Stuckschicht überdeckt.
Schon in historischer Zeit, möglicherweise im Rahmen der Bestattungszeremonie, wurde die Kartonage im Liegen mit einer heute schwarz verfärbten Substanz übergossen. Daher ist der größte Teil der Dekorationen überdeckt und nur im leicht erhabenen Relief zu erkennen. Mithilfe der Streiflichtaufnahmen kann man jedoch Teile der Dekorationen und darüber hinaus das theologische Programm der Kartonagehülle erfassen. Auf der Vorderseite, unterhalb des Halskragens folgen sieben horizontale Bildstreifen, die im Fußbereich mit den Darstellungen des Gottes Upuaut in Gestalt zweier liegender Schakale enden. Im darüber befindlichen Streifen wird ein Djed-Pfeiler von zwei Udjat-Augen sowie von Sonnenscheiben gekrönten Weihen flankiert. In den drei mittleren Bildstreifen sind die Totenbuch-Vignetten zu sehen, in denen die Versorgung der Mumie durch Anubis, das Totengericht, und die Vorführung des Verstorbenen vor Osiris nach dem bestandenen Totengericht dargestellt sind. Die anderen Flächen der Kartonage sind ebenfalls durch Darstellungen geschmückt, die der Verstorbene bei seiner Transformation ins jenseitige Leben unterstützen sollte. Dazu gehören zum Beispiel die Darstellungen der tierköpfigen Gottheiten mit Messern aus dem Amduat auf dem Rücken der Kartonage sowie das Bild eines laufenden Apis-Stieres als Schutzsymbol auf der Unterseite der Fußplatte. Trotz des schwarzen Überzugs ist die gute Qualität der Malerei der Mumienhülle des Ken-Hor aus Kartonage erkennbar.
(I. Liao nach: Brech, R., Spätägyptische Särge aus Achmim. Eine typologische und chronologische Studie, Gladbeck 2008, S. 76ff.; Germer, R. / Kischkewitz, H. / Lüning, M., Berliner Mumiengeschichten. Ergebnisse eines multidisziplinären Forschungsprojektes, Regensburg 2009, S. 127ff.)

Material/Technique

Textil (Material / Kartonage); grundiert, bemalt (fleckig gefirnißt?); Bitumen

Measurements

Höhe x Breite x Tiefe: 35,5 x 55 x 186 cm; Länge x Breite: 186 x 42 cm (lt. Inv.); Gewicht: ca. 40 kg

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Object from: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Die bemerkenswerte Sammlung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung zählt ca. 100.000 Objekte. Sie umfasst Meisterwerke unterschiedlicher Epochen...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.