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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 21838]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=607321&resolution=superImageResolution#4226447 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
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Gegengewicht (Menit)

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Description

Ein Menit diente als Halsschmuck sowie als Rasselinstrument, bei dem mehrere Perlenketten an einem Gegengewicht befestigt waren. Dieses meistens sehr aufwendig gestaltete Gewicht wurde gewöhnlich aus Bronze in dafür bestimmten Gussformen angefertigt.
Im Haus O 47.11 wurde ein solches bronzenes Gegengewicht mit einer goldenen Tauschierung gefunden. Am abgebrochenen, oberen Ende des Objekts ist das Profil einer Göttin mit einer Geierhaube zu erkennen. Vermutlich handelt es sich um Hathor, da diese selbst häufig mit einem Menit abgebildet wird und ebenfalls als Göttin der Musik und des Tanzes gilt. Während der Regierungszeit Amenophis’ III. spielte der Hathor-Kult in Theben, durch die Königsgemahlin Teje repräsentiert, eine zunehmend wichtige Rolle. Vermutlich steht auch die vermehrte Verleihung des Titels „Sängerin der Hathor“ in diesem Zusammenhang. Diese Priesterinnen sind häufig mit einem Menit oder einem Sistrum in der Hand dargestellt. Mit diesen Instrumenten versuchten die Musikerinnen, ihre Göttin gnädig zu stimmen.
Das von Borchardt gefundene Menit weist im unteren, ovalen Bereich ebenfalls eine Hathor-Abbildung auf. Dargestellt ist eine stehende Kuh auf einer Barke vor Papyrusblättern, was sie symbolisch als Himmelsgöttin kennzeichnet. Zwischen den beiden Hathor-Bildnissen oben und unten befindet sich innerhalb des länglichen Zwischenstücks die Göttin Isis mit einem Was-Zepter in der Hand. Über ihr befindet sich eine Inschrift, in welcher sie mit den beiden Epitheta „Mutter der Götter, Herrin des Himmels“ bezeichnet wird. Hathor und Isis werden gleichrangig in ihrer Rolle als Himmelsgöttin dargestellt. Diese Vermischung von religiösen Ideen unter den beiden lässt sich bereits im Alten Reich beobachten, da Hathor ursprünglich manchmal wie Isis als Mutter des Horus bezeichnet wurde. Isis hingegen ist ikonographisch häufig mit dem Kuhgehörn der Hathor abgebildet, was eine Unterscheidung zwischen beiden Göttinnen erschwert, sobald keine Namensnennung vorliegt. Diese Problematik wird bei einem vergleichbaren Gegengewicht, welches zurzeit im Museum of Fine Arts in Boston aufbewahrt wird, deutlich.
Das Menit ÄM 21838 hatte seinen Ursprung vermutlich im thebanischen Hathor-Kult und stammte aus der Zeit Amenophis’ III. Es gelangte wahrscheinlich mit dem Umzug während der Herrschaft Amenophis’ IV. nach Achet- Aton, oder aber es bezeugt zusammen mit der im Haus Q 46.5 gefundenen Gussform eines ähnlich aufgebauten Menit (ÄM 21849) das Weiterleben des Hathor-Kults in der neuen Hauptstadt.
Nach: Hackbeil, C., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 268 (Kat.-Nr. 46).

Angaben zur Herkunft:
Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG), Auftraggeber
Borchardt, Ludwig (5.10.1863 - 12.8.1938), Grabungsleiter
Historische Datierung: Amenophis (Amenhotep) III.
Datierung engl.: Amenhotep III
O 47.11 (Haus) (Ägypten / Mittelägypten / Amarna)

Schenkung James Simon, 1920

Material/Technique

Bronze (Material / Metall); Tauschierungen in Gold

Measurements

Höhe x Breite x Tiefe: 11,1 x 3,8 x 0,4 cm; Gewicht: 58 g

Literature

  • F. Seyfried (Hrsg.) (2012): Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete. Berlin, S. 268 (Kat.-Nr. 46)
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

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