Das allseitig bearbeitete Kalksteinstück zeigt die zwei Kartuschen des Aton im Relief. An der Oberseite und in einzelnen Hieroglyphen sind noch Reste roter Farbe zu erkennen. Wie der Name des Königs wurde auch der des Aton in Namensringen wiedergegeben. Die konsequente Schreibung des Gottesnamens in Kartuschen ist eine Besonderheit, welche seine Verbundenheit mit dem Königspaar verdeutlicht. Vergleichbar mit der Namensänderung Echnatons erfolgte im 9. Regierungsjahr auch die Umbenennung seines Gottes. Aton besaß einen lehrhaften Namen, der das Gotteskonzept Echnatons in komprimierter Form zusammenfasste. Das Relief gibt die frühe Version seiner Benennung wieder: „Es lebe Re-Harachte, der im Lichtland jubelt, in seinem Namen als das Licht, das in der Sonne ist“. Das Wort für „Licht“ ist dabei genauso wie der Begriff für den Luft-Gott „Schu“ geschrieben. In der veränderten späteren Form des Namens wurden die Götternamen Horus und Schu getilgt. So blieben einzig Aton und Re darin enthalten.
Die Funktion dieses Objektes ist unklar. Möglicherweise diente es als Votivgabe oder Einlage.
Aus: Taschner, L., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 236 (Kat.-Nr. 23).
Angaben zur Herkunft:
Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG), Auftraggeber
Borchardt, Ludwig (5.10.1863 - 12.8.1938), Grabungsleiter
Amenophis (Amenhotep) IV. / Echnaton
Datierung engl.: Amenhotep IV / Akhenaten
N 49.06 (Kleinhäuser) (Ägypten / Mittelägypten / Amarna)
Schenkung James Simon, 1920
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