museum-digital
CTRL + Y
en
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 8988]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=601504&resolution=superImageResolution#5174229 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Standschreitfigur eines löwenköpfigen Gottes (Nefertem) mit menschlichem Körper und Schendjt-Schurz

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Die Statuette stellt einen stehenden löwenköpfigen Gott dar, dessen Füße abgebrochen sind. Der rechte Arm hängt am Körper herab, wobei seine Hand zur Faust geballt ist. Roeder ist der Meinung, dass die Statuette vermutlich ein waagerechtes Zepter getragen hat. Der Gott trägt einen Schendjit-Schurz mit Gürtel. Zudem sind die eingeritzten Linien des Halskragens noch zu erkennen. Hinter der Löwenmähne ist eine dreiteilige, gesträhnte Perücke zu erkennen. Vom Kopfschmuck sind zwei Vogelfüße erhalten sowie ferner noch Überreste einer aufgerichteten Schlange.
Die Bronzestatuette kam im Jahr 1886 in das Museum. Sie wurde gemeinsam mit anderen Statuetten vom bekannten Kairoer Antikenhändler Souliman Abd el-Saman im Sûq es-Sâir erworben. Dieser Antikenhändler kann vor allem mit einem bedeutenden Fund in Verbindung gebracht werden: dem sogenannten „Lion cache“ aus Leontopolis, dem heutigen Tell el-Moqdam. Bei dem sog. „Lion cache“ handelt es sich um eine Gruppe von Objekten, die angeblich 1884 in einer Favissa (Grube zur Bestattung von Kultgeräten) von Bauern in den Ruinen von Tell el-Moqdam gefunden wurde und die später Souliman Abd el-Saman erwarb. Zum Datum des Fundes gibt es jedoch widersprüchliche Aussagen.
Die Objekte aus dem „Lion cache“ bestanden aus verschiedenen Bronzewerken wie Statuetten, Dekorationsfragmenten in Löwenform und Gefäßen aus Serpentin oder aus Fayence. Sie wurden in den Zeitraum zwischen der Spätzeit und der Ptolemäerzeit datiert und als Tempelinventar des Löwengottes Mahes gedeutet.
Die Statuette ÄM 8988 jedoch stellt einen löwenköpfigen Nefertem dar, dessen Kopfschmuck aus einem Falken und einer heute nicht mehr erhaltenen Lotusblüte besteht. Parallelen lassen sich in Abydos, auf dem Naos von Saft el-Henne und im Tempel von el-Hibis finden. Seinen löwenköpfigen Aspekt verdankt Nefertem seiner Mutter Sachmet-Bastet. Die Ikonographie, mit dem Falken und der Lotusblüte auf dem Kopf, weist auf das synkretistische Wesen des Gottes Nefertem hin, der mit Horus gleichgesetzt werden kann. Als Horus übernimmt Nefertem eine schützende Rolle innerhalb des Sokarfestes und begleitet somit den König. Das Tragen des Udjat-Auges vor der Brust kann als Symbol der Regeneration und der Wiedergeburt der Sonne gedeutet werden. Die Statuette ist fein gearbeitet und ist am Gürtel mit einem Oval versehen, deren Inschrift heutzutage nicht mehr lesbar ist.
Nach: Benavente Vicente, Cecilia, Eine löwenköpfige Bronzestatuette des Gottes Nefertem aus dem Ägyptischen Museum und Papyrussammlung in Berlin (ÄM 8988), in: ENIM 9 (2016), S. 141-153.

Material/Technique

Bronze (Material / Metall)

Measurements

Höhe x Breite x Tiefe: 18,3 x 7 x 6 cm; Höhe: 19,7 cm (lt. Inv.); Gewicht: 1 kg; Sockel: 3,8 x 4,8 x 8 cm

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Object from: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Die bemerkenswerte Sammlung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung zählt ca. 100.000 Objekte. Sie umfasst Meisterwerke unterschiedlicher Epochen...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.