Borchardt widmete sich nicht nur den beeindruckenden und gut erhaltenen Funden wie den Stauen- und Modellköpfen, sondern er entnahm aus P 47.2 auch Bruchstücke von Skulpturen und so genannte „Materialproben“. In der „breiten Halle“ kamen neben einem königlichen Modellkopf (ÄM 21349) sowie zwei Statuenfragmenten (ÄM 21224, 21336) und einem Bohrkopf (ÄM 21362) fünf Alabastersplitter zum Vorschein, von denen einer noch heute Farbreste aufweist. Alle Stücke sind auf mindestens einer Seite geglättet und lassen teilweise eine plastische Bearbeitung erkennen. Die hochwertige Gesteinsart, die Form einiger Splitter und die erhaltene Kolorierung lassen vermuten, dass sie von einem ausgearbeiteten Objekt stammen, möglicherweise einem Salbgefäß oder einem anderen Kosmetikutensil.
Nach: Wegner, E., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 382 (Kat.-Nr. 170).
Angaben zur Herkunft:
Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG), Auftraggeber
Borchardt, Ludwig (5.10.1863 - 12.8.1938), Grabungsleiter
Amenophis (Amenhotep) IV. / Echnaton
Datierung engl.: Amenhotep IV / Akhenaten
P 47.02 (Ägypten / Mittelägypten / Amarna / P 47 / P 47.01-03 (Anwesen))
Östlich von Raum 18
Schenkung James Simon, 1920
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