Lehmverschlüsse für den Schutz und die Konservierung von Gefäßinhalten sind bereits seit der prädynastischen Zeit Ägyptens belegt. Sie bestehen aus getrocknetem Nilschlamm, dem für eine festere Konsistenz Zusätze wie Sandkörner, Kalksteinpartikel oder Stroh beigemengt wurden. Um Gefäße zu verschließen, wurden zunächst Pfropfen aus Pflanzenfasern in die Öffnung gesteckt oder eine andere Gefäßabdeckung aufgelegt. Abschließend umschloss und verstrich man die Öffnung mit dem Lehmgemisch. Oft wurde ein Siegel in den Ton eingedrückt. So kann auf dem undekorierten Lehmverschluss die hieroglyphische Schreibung für das Wort „Wein“ gelesen werden.
Nach: Breuer, S., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 368 (Kat.-Nr. 151).
Angaben zur Herkunft:
Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG), Auftraggeber
Borchardt, Ludwig (5.10.1863 - 12.8.1938), Grabungsleiter
Amenophis (Amenhotep) IV. / Echnaton
Datierung engl.: Amenhotep IV / Akhenaten
P 47.02 (Ägypten / Mittelägypten / Amarna / P 47 / P 47.01-03 (Anwesen))
Schenkung James Simon, 1920
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