Dargestellt ist das im 14. Jahhrundert errichtete Neustädtische Rathauses nebst Roland und rechts das Kurfürstenhaus im Zustand vor der Zerstörung in den letzten Kriegstagen, die Steinstraße ist menschenleer.
Curt Ehrhardt (1895 - 1972) wählt dieses Motiv bewusst und wiederholt. Als Heimkehrer aus dem Zweiten Weltkrieg litt er unter den schweren Schäden der Stadt, in der er seit 1900 lebte, und hatte das Bedürfnis, an die Schönheit Brandenburgs vor dessen Zerstörung zu erinnern.Auch konnte er sich in der Stadt sicher sein, das er solche Motive verkaufen konnte. Sein expressionistischer Stil ist angepasst gemäßigt. In der Sammlung befinden sich zwei nahezu identische Fassungen (vgl. Inv.-Nr. V00390KaGe). Da er am Neustädtischen Markt 11 wohnte, hatte er den zerstörten Zustand gerade dieses Motivs nach dem Krieg ständig vor Augen.
Das Gemälde ist re. u. signiert "C. Ehrhardt", sein Zustand ist gut. (ib)
Es gelangte als Übernahme vom Rat der Stadt vor 1958 in die Sammlung des Museums.
Literatur:
Vgl. Wall, Horst: U. a. - Bilder der 1920er Jahre, in: 16. Jahresbericht 2006 - 2007 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 2007, S. 180 - 210 (hier (hier S. 193-195). - Vgl. Arlt, Peter: Des Lebens dunkle Tänze. Der Maler Curt Ehrhardt 1895 - 1972, Weimar 2002.
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