Zwei Mädchen, vollplastisch gestaltet und mit kräftigen Formen, bewegen sich einander zugewandt ungezwungen an einem Ufer. Sie sind formatfüllend dargestellt, eine sitzt und blickt aus dem Bild in die Ferne, die andere liegt und schaut vom Betrachter weg. Ihre auf sich und aufeinander bezogene Stimmung ist durch den violetten Hintergrund verstärkt.
Heinz Böhm (1907-1988) war bis Anfang der 1930er Jahre Meisterschüler bei Carl Hofer (1878-1955) in Berlin-Charlottenburg und von französischer dekorativer Malerei der 1920er Jahre etwa von Fernand Léger (1881-1955) oder Willi Baumeister 1889-1955) beeinflusst.
Sein Auskommen fand Böhm nach dem Zweiten Weltkrieg als Trickfilmzeichner bei der DEFA, was seine klare Formensprache sicher verstärkte. Daneben malte er und stellte aus, zuletzt lebte er in Potsdam-Nedlitz.
Die Malerei ist unbezeichnet, auf der Rückseite findet sich ein mit Bleistift vielleicht vom Künstler selbst bezeichnetes Klebeetikett "Zwei Mädchen / am Meer / (Tempera) 2500,- M / [quergestellt] Opole". Der Zustand ist gut, rechts unten findet sich ein kleines Loch im Malgrund. Die weiße Rahmung ist vom Künstler selbst gefertigt. (ib)
Das Gemälde gelangte als Ankauf 1974 vom Künstler in die Sammlung.
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