Das neunteilige Rüstungsset besteht aus einem Helm mit Nackenumschlag, Maske, Brustpanzer mit 7-teiliger Panzerschürze, Kampfhandschuhen, Schulterpanzerung und Beinschienen.
Während die Kampfhandschuhe als Stahlkettenpanzer mit vereinzelten aufgenähten Stahlblechen gearbeitet sind, wurde der Brustpanzer als Leder-Plattenpanzer, Schulterpanzerung und Beinschutz als Stahl-Plattenpanzer ausgeführt. Helm und Nasenpartie der Maske bestehen aus getriebenem Stahl.
Bei der Helmform handelt es sich um einen Momonari Kabuto. Nach der Ankunft der Europäer hatte insbesondere die Einführung von Feuerwaffen einen maßgeblichen Einfluss auf die japanische Kriegsführung. Die Anpassung an die neuen Waffensysteme führte zu einer Adaption europäischer Rüstungsformen und zu einer Verbindung dieser mit japanischen Traditionen der Waffen- und Rüstungsherstellung. So ist der Helm in seiner Grundform eng verwandt mit der europäischen Cabasset, die jedoch durch traditionelle japanische Elemente ergänzt wurde, wie im vorliegenden Fall durch Nackenumschlag und eine Aufhängung für eine Helmzier.
Nach Angaben aus den Unterlagen des Sammlers, gestützt durch Vergleiche, insbesondere der Maske und des Helmes, wird von einer Entstehung der Rüstung - oder der ältesten Rüstungsteile - um ca. 1700 ausgegangen.
Bruno Gebhardt ersteigerte die Rüstung zusammen mit einer weiteren Samurai-Rüstung samt zugehöriger Figurine und zwei japanischen Speeren (yari) 1931 im Auktionshaus Hugo Helbing in München. Als Einliefernde Person wurde eine "Arndt, Math.[ilde] aus München angegeben, Witwe eines 1919 verstorbenen Generalleutnants a.D. Richard Arndt.