Eine Eintrittskarte zur Händel-Feier 1791 in der Westminster Abbey. Bei den Händel-Feiern handelt es sich um eine Tradition, die 1784 begann und anscheinend 1791 endete. Zur letzten Händel-Feier in der Westminster Abbey 1791 waren über 1000 Musiker engagiert worden.
Die Karte gewährte Eintritt zu drei Tagen im Mai und einem Tag im Juni. Als Motiv wurde ein Kupferstich gewählt, der ein weibliches Wesen an einer Orgel zeigt. Durch ein Fenster fällt Licht, Wolken strömen hinein, und die Spielerin schaut auf. Neben dem Cembalo stehen zwei geflügelte Wesen und scheinen der Musik zu lauschen. Die in einem Oval gefasste Szene wird unten von Löwe und Einhorn, Wappentieren Großbritanniens, begleitet. Sie flankieren eine weitere Darstellung, eine Frau, die von drei Kindern umgeben ist und sie liebkost.
Der aus Florenz stammende Kupferstecher und Verleger Francesco Bartolozzi (1727-1815) war selbst eine Zeit lang in London tätig und hat dabei wohl das Motiv für die Eintrittskarte gestochen. Die Vorlage dazu stammte von dem britischen Maler und Zeichner Robert Smirke (1752-1845). Im British Museum in London findet man verschiedene Tickets zu verschiedenen Orten mit demselben Motiv von Bartolozzi und Smirke. Dort wird auch beschrieben, dass die Orgelspielerin die heilige Cäcilia sei, die in England als Patronin der Musik besonders verehrt wird. Und das Relief im unteren Teil des Blattes stelle die Nächstenliebe dar; dies könnte sich auf Händel als Unterstützer des Foundling-Hospitals beziehen. Händel schrieb 1739 seine "Ode for St. Cecilia's Day" HWV 76.
Signatur: Smirk Invt: F: Bartolozzi Sculp:
Beschriftung: WESTMINSTER ABBEY, Admittance either of the following Days May, the 23.rd, 26.th, 28.th or 1.st of June, 1791.
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