In seinem Werk "De Gangraena Et Sphacelo" beschäftigte sich Wilhelm Fabry mit der Behandlung entzündeter oder vom Wundbrand (Gangrän) befallener Gliedmaßen. Vor allem beim Gangrän mit seiner hochinfektiösen Nekrosenbildung blieb als rettende Maßnahme oft nur die Amputation. Fabry beschreibt ausführlich die Operation und die dabei zur Anwendung kommende Ausrüstung. Das hier gezeigte Instrument besteht aus einem halbkreisförmigen Stahlbügel mit einer zwei Zentimeter langen Gewindespitze. Die obere Hälfte des Bügels kann mit einem Lederriemen verschlossen werden. Das Gerät wurde mit der Schraubenspitze im Holz der Amputationsbank verankert. Das zu amputierende Glied wurde in den Bügel gelegt und mit dem Lederriemen festgeschnallt. Der Riemen wirkte so als Fixierhilfe, gleichzeitig wurde der Blutfluss gedrosselt ähnlich wie bei einem Tourniquet. Das Exemplar wurde für das ehemalige Hildener Heimatmuseum als Replik angefertigt, zusammen mit anderen chirurgischen Instrumenten aus Wilhelm Fabrys Zeit.
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