Der unregelmäßige rötliche Stein in annähernd ovaler Form ist unbearbeitet, glatt und ungefasst. Eine eindeutige Gesteinsbestimmung liegt bislang nicht vor. Er gilt als einer der Steine, mit welchen der Hl. Stephanus gesteinigt wurde, und somit als Berührungsreliquie. Damit ist er einer von zwei Steinen im Domschatz Halberstadt, die als Reliquien des Dompatrons Stephanus hier bewahrt wurden. Ein weiterer Stephanus-Stein (Inv.-Nr. DS020) besitzt eine Metallfassung aus dem 13. Jahrhundert.
Von Steinen im Plural berichtet bereits das zwischen 1241-1245 geschriebene Missale des Johannes Semeca: „[…] hochheiliger Stephanus, mit Tränen bitten wir dich bei den heiligen, von deinem Blut gefärbten Steinen […] halte für uns, deine Diener, Fürsprache" (zitiert nach Hecht 2008, S. 94). Dies legt nahe, dass der Stein bereits im Mittelalter Teil des Domschatzes war. 1843 (2. Auflage 1866) erwähnt Friedrich Lucanus in seinem "Wegweiser durch Halberstadt und die Umgegend für Heimische und Fremde" zwei Stephanus-Steine und bestätigt wiederum sein Vorhandensein.
Der Hl. Stephanus war Diakon der Jerusalemer Urgemeinde. Er wurde zu Tode gesteinigt und gilt als erster christlicher Märthyrer. Seit der Gründung des Bistums Halberstadt ist er Patron des Domes.
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