Aus Schmiedeberg, Gem. Angermünde liegt ein Feuersteinmeißel vor. Er ist annähernd symmetrisch zugeschlagen und zeigt nur im Bereich der Schneide sparsamen Schliff. Das Stück ist grau patiniert, trotzdem lässt sich der lokale baltische Geschiebeflint als Rohmaterial feststellen. Das Stück ist, bis auf einen kleinen Teil der Schneide, komplett erhalten. Vermutlich ist die Arbeitskante während der Nutzung abgebrochen. In den meisten Fällen wird es sich bei den Meißeln um ein Werkzeug zur Holzbearbeitung oder für die Zerteilung tierischer Produkte gehandelt haben.
Bei dem Werkzeug handelt es sich um einen der frühesten Meißel seiner Art in der Region Uckermark. Vergleichbare ungeschliffene Meißelformen lassen sich in Norddeutschland und Skandinavien mit der frühen Trichterbecher-Kultur in Verbindung bringen (R. Feustel 1980, N5.7). Sie entfallen damit in das frühe Neolithikum (Jungsteinzeit) und sind Hinterlassenschaften der frühen sesshaften Bauern in der Region zwischen Schwedt/Oder und Angermünde.
Literatur
R. Feustel (Hrsg.), Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte (Weimar 1980).
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