Aus Pinnow, Gem. Schwedt/Oder stammt ein Bruchstück eines großen Dechsels. Das Stück ist auf beiden Seiten gebrochen. Die vorhandenen Oberflächen zeigen jedoch noch den sorgfältigen Schliff, mit dem das Objekt ursprünglich geglättet wurde. Dechselklingen wurden quer in einen Holzschaft eingesetzt und als Werkzeug (u.a. in der Holzbearbeitung) genutzt (Hahn 1993, 234). Die Oberfläche des Geräts ist komplett geschliffen und zeigt keine weitreichenden Beschädigungen. Lediglich im Schneidenbereich sind gut erkennbare Ausbrüche vorhanden, die vermutlich auf die Nutzung des Geräts zurückzuführen sind.
In der Uckermark erscheinen die Dechselklingen vermutlich im Kontext der Linearbandkeramik oder der Rössener-Kultur. Sie stehen im frühen Neolithikum (Jungsteinzeit) im Kontext der ersten sesshaften Bauern in der Region. Zudem illustrieren die Beile den oft weitreichenden überregionalen Kontakt der jungsteinzeitlichen Menschen der Region, da der Rohstoff zum Teil aus dem tschechischen Raum importiert wurde (Wetzel).
Literatur
J. Hahn, Erkennen und Bestimmen von Stein- und Knochenartefakten. Einführung in die Artefaktmorphologie (Tübingen 1993).
G. Wetzel, Linienbandkeramik
https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/linienbandkeramik
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