Das hier gezeigte Objekt ist ein Axtrohling aus dem Altbestand des Museums Angermünde. Die gesamte Oberfläche ist bereits geschliffen und die Schaftlochbohrung etwa 10 mm fortgeschritten. Die Beschädigung der Schneide ist rezent erfolgt.
Das Stück illustriert die Arbeitsweise des neolithischen (jungsteinzeitlichen) Handwerkers sehr eindrücklich. Nach dem Auspicken der Rohform erfolgten ein erster Schliff sowie die Anlage des Schaftlochs. Sobald die Bohrung erfolgreich war, wurde der Feinschliff angebracht, um die gewünschten Proportionen zu erzeugen. In diesem Fall wäre die Ausarbeitung des gekniffenen Nackens und der Schneide gefolgt. In einem letzten Schritt konnte die Oberfläche poliert werden.
Beile mit gekniffenem Nacken sind im Brandenburger Raum mit den spätneolithischen Kulturen der Schnur- bzw. Oderschnurkeramik sowie der Einzelgrab-Kultur verbunden. In welchen dieser Bereiche das Objekt gehört, bleit aufgrund des rohen Zustands der Axt und des fehlenden Fundkontexts offen.
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